2012 Studienaufträge / Projektwettbewerbe, Gansingen
Raiffeisenbank
Bericht Architekt
Das Gebäude der Raiffeisenbank liegt südlich an der Peripherie des historischen Dorfkerns von Gansingen. Etwas abseits präsentiert es sich unauffällig, zurückhaltend und wenig attraktiv.
Durch den Abbruch von tragenden Wänden wurde die Tragstruktur in den letzten Jahren wesentlich verändert. Das statische System ist nicht mehr übersichtlich.
Die Raumhöhen entsprechen nicht mehr den Anforderungen eines modernen Bankgebäudes mit einer zeitgemässen Infrastruktur.
Für die Beurteilung der vorhandenen Bausubstanz ergänzten wir unser Team mit einem Bauingenieur. Gleichzeitig unterstützte uns ein HLKS-Ingenieur bei der Planung der Haustechnik. Beide Fachplaner kamen unabhängig voneinander zum Schluss, dass sich eine wirt- schaftliche Umsetzung des geforderten Raumprogramms nur mit einem Ersatz bzw. Teilabbruch des bestehenden Gebäudes bis auf das Niveau der Kellerdecke realisieren lässt. > siehe Bericht Bauingenieur, > siehe Bericht HLKS-Ingenieur
Raumaufteilung, Organisation
Der projektierte Nachfolgebau übernimmt die Volumetrie der heute bestehenden Raiffeisenbank. Das Rastermass der tragenden Aussen- und Innenwände des Kellergeschosses wird für die darüberliegenden Grundrisse übernommen. Die First- und Traufhöhen richten sich nach den gültigen Vorschriften der Bauordnung der Gemeinde Gansingen.
Über eine gedeckte Vorzone wird die Raiffeisenbank behinderten- gerecht erschlossen. Eine offene, lichtdurchflutete Kundenhalle empfängt den Besucher und lässt die Bank für ihn als Ganzes erlebbar machen. Von hier aus werden die Beraterzimmer und die Kundensafe- anlage übersichtlich erschlossen.
Die Nebenräume wie Langzeitarchiv, Banktechnik, Infrastruktur, Kunden-WC und Haustechnik befinden sich in unmittelbarer Nähe der Kundenhalle. Eine eigenständige An- und Auslieferung garantiert einen störungsfreien, betrieblichen Ablauf. Das Oblicht der rückwertigen Erschliessung belichtet die An- und Auslieferung, gleichzeitig gelangt ein dezenter Lichtschleier über die hellen Vorhänge der Verglasung in die Kundenhalle.
Ein internes Treppenhaus mit einer Personenliftanlage verbindet das Erdgeschoss mit den beiden oberen Geschossen. Bei einem allfälligen späteren Rückbau kann das Treppenhaus, durch einfache, bauliche Massnahmen von der Banknutzung im Erdgeschoss abgetrennt werden. Im ersten und zweiten Obergeschoss, der Arbeitszonen bzw. dem VR-Zimmer vorgelagert, befinden sich in unmittelbarer Nähe des Treppenhauses die WC-Anlagen sowie die Mitarbeiter-Küche. Diese Zone kann aus Gründen der Lärmemission bei Bedarf von den Büros der Mit- arbeiter abgetrennt werden. Die Küche der Mitarbeiter, welche sich im ersten Obergeschoss befindet, hat eine kleine Loggia mit Sicht auf die Wiesen und Äcker im Südwesten. Ein Geschoss höher befindet sich der Aufenthaltsraum, welcher gleichzeitig als Sitzungszimmer für den Verwaltungsrat dient. Auch hier bietet eine angrenzende Loggia die Möglichkeit für eine Zigarettenpause im Freien. Über ein zentrales Oblicht wird der Aufenthaltsraum grosszügig belichtet und verleiht ihm eine sakrale Stimmung.
Bauherrschaft: Raiffeisenbank Schweiz